Persönlichkeit und Kompetenz

Persönlichkeit und Kompetenz gehen bei Präsentationen Hand in Hand­ – gerade auch in technischen Bereichen. Denn bei der Vermittlung von Fakten und Wissen spielt neben der fachlichen und methodischen vor allem die soziale Kompetenz eine wesentliche Rolle. Doch wie viel „Mensch“ darf dabei sein? Wie viel Persönliches darf in Präsentationen einfließen? Robert Spengler erklärt anhand von Beispielen, wie Sie mit der richtigen Dosis Persönlichem Ihrer Kompetenz mehr Ausstrahlung verleihen.

„Ich betreue nur Kunden aus Bayern, lebe in Bayern und bin gebürtige Münchnerin. Wenn Sie jetzt fragen, warum ich Hochdeutsch spreche – ich weiß es nicht. Keinen bairischen Dialekt zu sprechen hat aber jedenfalls einen Vorteil, Sie werden mich alle sehr gut verstehen.“ Dieser lockere, humorvolle Einstieg zu einer Präsentation aus dem Bereich IT wurde begleitet von einer Power Point-Folie mit typisch bayerischem blau-weißem Rautenmuster – und einem Schmunzeln in den Gesichtern des Fachpublikums.

Das Eis zwischen der Rednerin und ihrem Auditorium war vom ersten Moment an gebrochen. Nähe wurde geschaffen. Die beste Voraussetzung, um Wissen nachhaltig zu vermitteln: Menschen, denen wir uns nahe fühlen, vertrauen wir. Wir halten sie für kompetent. Und was noch viel wichtiger ist:

Merke: „Sie haben es nicht nötig von Ihrer Kompetenz zu sprechen, wenn Sie kompetent sind“.

Natürlich kommt es bei der jeder Präsentation darauf an, welche Wirkung Sie erzielen wollen. Mein Tipp hierzu: „Machen Sie doch, was Sie wollen! Aber nur, wenn Sie wissen, welche Wirkung Sie damit erzielen!“ Ich freue mich übrigens auch über Ihr Feedback zu meinen Tipps. E-Mail genügt an welcome@robert-spengler.de

Überzeugen mit Understatement

Die meisten Präsentationen beginnen jedoch so: „Guten Tag. Mein Name ist Prof. Dr. Bob Spengler, ich habe den MFP, den Master of Fine Presentation, in Harvard gemacht, 23 der 30 Dax-Unternehmen brauchen meine Beratung, ich bin Bestsellerautor, habe einen reinrassigen Schäferhund, zwei Kinder und eine Frau“.

Spüren Sie Nähe? Meine Teilnehmer auch nicht. Trotzdem schmunzeln Sie, wenn ich mich derart in einem Vortrag vorstelle: Weil Sie natürlich um die Übertreibung wissen. Und um die traurige Tatsache, dass mit einem solchen Einstieg in sachlich, kühler Vortragsatmosphäre zu oft eine zusätzliche Distanz aufgebaut wird.

Mal ehrlich: Ihre Zuhörer sind doch wegen Ihnen gekommen. Weil sie sich Ihrer Kompetenz zu diesem Thema sicher sind. Live können Sie jetzt auch als Mensch punkten. Mit Ihrer sozialen Kompetenz. Und natürlich auch an passender Stelle mit dem einen oder anderen Meilenstein Ihrer Karriere, verpackt als Beleg für Ihre fachliche Kompetenz: „Einer ähnliche Herausforderung sahen wir uns in einem gemeinsamen Projekt mit dem IT-Giganten XY gegenüber…“, „In meiner Zeit bei dem Start-up S haben wir hierzu folgende Lösung erarbeitet….“. Erzählen Sie ganz nebenbei Ihre Geschichte, punkten Sie mit einem passenden Beispiel aus Ihrer Karriere: Das ist der perfekte Moment für Persönliches in Präsentationen.

Merke: „Eine passende Referenz zum richtigen Zeitpunkt hat mehr Aussagekraft als eine langatmige Vita“.

Persönliches, nicht Privates – Storytelling in Präsentationen

Storytelling in Präsentationen

Mit einem kleinen Detail aus Ihrer Erfahrungsgeschichte können Sie Distanz abbauen. Nähe schaffen. Durch Ihre Erfahrungsgeschichten, also einfaches Storytelling, unterstreichen Sie Ihre Kompetenz und geben Ihrem Auditorium die wunderbare Chance, komplexe Sachverhalte in einprägsamen Bildern mit nach Hause zu nehmen.

Wenn Sie erzählen, wie Sie damals ferne Länder bereist haben, beweisen Sie Weltoffenheit, Sprachvielfalt und eine hohe Flexibilität. Dass Ihre Frau gestern mit dem Fitnesstrainer durchgebrannt ist, sie daraufhin ihren Liebeskummer ertränkt und deswegen Kopfschmerzen haben, gehört nicht zu Ihrer Präsentation. Das ist privat.

Merke: „Streuen Sie Persönliches in Ihre Präsentationen, nicht Privates.“

Jetzt wollen Sie mich live erleben und dabei sein, wie ich Persönliches in meine Präsentationen einfließen lasse? Hier erfahren Sie mehr zu meinen Präsentationstrainings.

Bild 1: © Tilman Weishart
Bild 2: © Armin Buhl