So präsentieren Sie richtig

„Was mache ich nur, wenn ich etwas vergesse oder etwas nicht weiß?“ Die Angst, nicht perfekt vorbereitet zu sein, wer kennt sie nicht. Robert Spengler rät in diesem Fall: „Bleiben Sie locker und schmunzeln Sie darüber!“ Denn er ist überzeugt: Sie präsentieren richtig, wenn Sie dabei menschlich und authentisch bleiben. Dazu gehört auch, etwas zu vergessen und nicht allwissend zu sein. Nur so können Sie Menschen begeistern und gewinnen.

Wochenlang hatten wir uns auf dieses Konzert gefreut: Helene Fischer. Die Ausnahmekünstlerin. Live. Ja, schön hat sie gesungen, gut sah sie aus, absolut synchron waren die Bewegungen mit den Tänzern, toll hat sie getanzt, grandios hat sie sich inszeniert. Keine Frage: Die kann was. Aber: Sie hat uns nicht berührt. Nicht meine Frau, ein echter Fan. Und auch bei mir ist der Funke nicht übergesprungen, obwohl sie absolut perfekt war. Oder war es genau das? War sie zu perfekt?

Sogar jedes „Ich liebe Euch, München“ klang zu einstudiert. Überhaupt „München“, fast schien es, als müsste sie sich selbst immer wieder daran erinnern, wo sie war, so oft wurde München zum Teil ihrer Lieder und Texte. Zu oft. Dagegen nur wenige Tage später, keine 500 Meter weiter: Earth Wind & Fire. Eine Handvoll Musiker. Jeder tanzte und rockte auf seine Weise, in seiner Stimmung – und die sprang sofort auf das Publikum über: ungebremst, ehrlich, Gänsehaut. Der Takt war synchron, aber nicht die Fingerspitzen. Keine Feuerfontänen, nur bekannte Lichteffekte.

Tipp 1: Um richtig zu präsentieren, müssen Sie nicht perfekt sein.

 „Halten Sie keinen Monolog. Lassen Sie Raum für einen Dialog!“

Natürlich war auch die Soul- und Funk-Band vorbereitet auf ihren Auftritt. Aber nicht jede Bewegung oder jedes Wort waren einstudiert. Die Wirkung: spontan und passend für den Moment. Auch für Sie gilt: Eine gute Vorbereitung ist ein wichtiger Teil Ihrer Präsentation. Definierte Inhalte und Strukturen sind der Rahmen, Folie für Folie gibt Ihre Power Point-Präsentation den Takt vor bis zum großen Finale – auf das Sie sich im Übrigen auch gut vorbereiten sollten.

Mehr zur richtigen Vorbereitung und gegen Lampenfieber finden Sie im ersten Teil meiner „Tipps gegen Lampenfieber“. Bestimmt finden Sie hier wertvolle Anregungen, die Ihnen helfen, richtig zu präsentieren!

Denn Ihr Finale ist das Ziel Ihres Vortrags. Da wollen Sie hin. Gemeinsam mit Ihren Teilnehmern. Nicht im Monolog, sondern im Dialog. Der macht Ihre Präsentation wertvoll – für Ihr Auditorium. Wenn Sie jedoch auf einen starren Plan fixiert sind und jedes Wort genau festlegen, bleibt kein Raum für Ihr Gegenüber. Doch genau dafür sind Sie da: für die Menschen, die Ihnen zuhören.

Tipp 2: Geben Sie Ihrer Präsentation Raum: Bleiben Sie nicht nur bei sich. Bleiben Sie bei Ihrem Auditorium.

„Freuen Sie sich über Ihre Fehler!“

Über eigene Fehler lachen

Klar kann dann auch einmal etwas schief gehen: Sie finden nicht das passende Wort, Ihr Publikum antwortet auf eine Frage nicht in Ihrem Sinne. Macht nichts. Stehen Sie zu Ihrem Fehler. Mit einem Lächeln und mit Charme. Das macht Sie menschlich und sympathisch. Und Sympathie gehört dazu, zum richtig Präsentieren.

Wie bei den ebenso sympathischen wie authentischen Brüdern Thomas und Alexander Huber, bekannt als „ Huaba Buam“: Auch der zweite Versuch der Speed-Kletterer, den Weltrekord der Route Rotpunkt von 2 Stunden 48 Minuten 50 Sekunden zu brechen, scheiterte. Trotzdem wurde der Dokumentarfilm „Am Limit“ zu diesem Ereignis ein Erfolg. Auch in ihren „Motivationsvorträgen“ sprechen Sie vor Unternehmen und Organisationen darüber, wie man sich Ziele setzt und plant, und dass das Scheitern dazu gehört – zum Erfolg. Deshalb:

Tipp 3: Haben Sie Mut, unperfekt zu sein!

Übrigens: Auch die Körpersprache ist Teil Ihrer Präsentation. Lesen Sie hier mehr zum Thema „Erfolgreich präsentieren – so überzeugen Sie Ihre Zuhörer!“

Bilder: © HTMS GmbH