Professionel präsentieren mit Dialekt

Als der Bundespräsident a.D. Roman Herzog am 26. April 1997 davon sprach, dass ein „Ruck“ durch Deutschland gehen müsse, konnte man ihn fast spüren: den „Ruck“, der auf einem typisch bayerischen „R“ daher rollte. Bis heute ist er ein Synonym für einen ganz besonderen Aufbruch und ein untrügliches Zeichen für die Heimat des ehemaligen Bundespräsidenten: Bayern. Sein Hochdeutsch hatte immer eine heimatverbundene Färbung. Genau die machte vor allem seine „Ruck-Rede“ so glaubhaft. Doch darf es bei einem Vortrag oder einer Präsentation auch etwas mehr Dialekt sein? Robert Spengler sagt: „Ja“. „Präsentieren Sie, wie Sie sind und punkten Sie mit Ihrer Persönlichkeit“.   

„Verbrannte Erde“. Die hatte einer unserer Trainer aus dem Trainer-Team bei einem Kunden in Rostock hinterlassen. Zur „Wiedergutmachung“ wurde ich zum Folgetraining geschickt. Das war natürlich ein komisches Gefühl. Mein Kollege ist ja ebenfalls ein guter Trainer. An seiner fachlichen Kompetenz kann es nicht gelegen haben. Und so stand ich vor dem Training mehr als sonst unter Druck und war nervös. Und dann? Löste sich die ganze Situation bereits vor dem Seminar in Wohlgefallen auf: Beim Small Talk wurde ich sofort auf meinen Dialekt angesprochen: “Ah, Sie kommen aus Österreich?“ Auf diese Frage folgte:  Schmunzeln und Strahlen. Bei den Teilnehmern, da sie von so einem Exoten in ihren Reihen begeistert waren. Bei mir, weil ich nicht aus Österreich, sondern aus Bayern komme. Egal. Das Eis war gebrochen. Meine Charmeoffensive war mein Dialekt.

Erinnern Sie sich noch an meinen Blogartikel: „Machen Sie doch, was Sie wollen. Aber nur, wenn Sie wissen, welche Wirkung Sie damit erzielen“? Auch wenn es heute nicht ums bewusste Provozieren geht, so finde ich passt die Message hervorragend zu dem Thema „Professionell präsentieren mit Dialekt“. Was meinen Sie? Einfach schreiben an welcome@robert-spengler.de

Denn natürlich geht es auch beim Präsentieren mit Dialekt über die Wirkung, die Sie erzielen wollen: Menschen gewinnen. Hierfür einfach „frei, wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist“ los zu plappern wäre aber unprofessionell. Denn beim Präsentieren mit Dialekt kommt es vor allem auf die richtige Würze an.

Respektvoll & glaubwürdig: Reden Sie verständlich authentisch

Verständlich authentisch reden

„Servus. I bin da Robert Spengler. I dad song: Pack ma`s!“ Auch wenn meine Mundart unter Freunden und in der Familie so klingen könnte: In Präsentation und Vortrag geht das so natürlich nicht. Professionell präsentieren mit Dialekt bedeutet

  • Verstellen Sie sich nicht: Ihr Dialekt gehört zu Ihnen. Indem Sie Ihr Wissen respektvoll und verständlich in Ihrer Sprache vermitteln, bleiben Sie glaubwürdig
  • Reden Sie verständlich: Slang oder Redewendungen, für die man außerhalb Ihrer Dialektzone ein Wörterbuch benötigt, haben in Ihrem Vortrag nichts verloren. Wählen Sie Ihre Worte unmissverständlich, sprechen Sie schwierige Worte langsam
  • Behalten Sie Ihre authentische Sprachfärbung bei: Ein rollendes „R“, ein sanftes „T“ oder „K“ macht Sie sympathisch. Gewolltes, aber nicht gekonntes, Hochdeutsch mit korrekt vorgetragener Interpunktion wirkt dagegen hölzern

Einfach & sympathisch: Punkten Sie durch die Verbundenheit zu Ihren Wurzeln

Die Akzeptanz von Dialekt im Business ist noch recht „jung“. Für mich persönlich ist der Dialekt vergleichbar mit der Sprache, die Kollegen, Geschäftspartner und Seminarteilnehmer mit Wurzeln aus anderen Ländern und Kulturen im Business-Alltag mit uns sprechen: Schuldeutsch mit einer jeweils ganz eigenen französischen, englischen, spanischen, kroatischen oder italienischen Färbung. Das, was wir immer schon so sympathisch als „accent“ beschreiben, ist ja nichts anderes als ein Dialekt. Eine Akzentuierung der Muttersprache. Egal ,ob Dialekt oder ausländischer Akzent: Wenn Sie

  • in kurzen, einfachen Sätzen sprechen, werden die Inhalte für alle viel verständlicher
  • in Ihrer Sprachwelt bleiben, präsentieren Sie sicherer
  • durch Ihre Sprache zeigen, wer Sie sind und woher Sie kommen, werden Sie nahbarer

Und wenn „die Bier so schön prickelt in deine Bauchnabel“, wirkt das doch einfach nur charmant.

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Bild 1: © Armin Buhl
Bild 2: © gsa.org