Körpersprache

Verschränke nie die Arme. Das signalisiert Ablehnung. Berühre nicht deine Ohrläppchen, das ist ein Zeichen von Unsicherheit. „Papperlapapp“, sagt der Präsentations-Trainer Robert Spengler. Denn die Körpersprache wirkt nicht durch das Präsentieren einer einzelnen Mimik oder Gestik, sondern durch die stimmige Komposition aus verbaler und nonverbaler Kommunikation. Die folgenden Tipps und Beispiele zum Präsentieren mit Körpersprache helfen dir, unmissverständlicher zu sprechen – mit Worten und Gesten.

„Hat‘s geschmeckt?“, routinemäßig spult der Kellner beim Abräumen die üblichen zwei Worte ab. Ohne mich dabei anzusehen. „Guten Morgen“, strahlt mich dagegen die Verkäuferin in der Bäckerei um die Ecke an, als ich den Laden betrete. Beide Dienstleister haben mir 2 Worte geschenkt. Aber nur einer seine ehrliche Aufmerksamkeit. Der Unterschied liegt im Blickkontakt. Schaust du deinem Gegenüber in die Augen, erhalten auch deine Worte eine ganz andere Bedeutung. Die Körpersprache, in diesem Fall die Sprache der Augen, unterstützt das gesprochene Wort: Der Verkäuferin in der Bäckerei glaube ich, dass sie mir einen guten Morgen wünscht. Im großen Ganzen präsentieren sich Körpersprache und verbale Sprache „rund“. Dem Kellner nehme ich sein Interesse daran, ob es mir geschmeckt hat, nicht ab.

Merke: Der Blickkontakt ist der alles entscheidende Faktor. Er entscheidet maßgeblich darüber, ob deine Worte und Gesten richtig ankommen und ehrlich rüberkommen.

Wenn sich 2 Augenpaare treffen, passiert etwas ganz Besonderes. Was genau, erfahrt ihr in meinem Blogbeitrag „Schau mich an, wenn ich mir dir rede!“. PS: Seht ihr die großen Augen, die euch dabei anlächeln? Echt süß, oder? Die habe ich ganz bewusst gewählt, um euch Lust aufs Lesen zu machen.

Verschränkte Arme

Mit offenen Armen: Angebot abgelehnt

 

Um zu demonstrieren, wie falsch die Annahme ist, dass verschränkte Arme automatisch bedeuten, nicht offen für ein Thema, eine Person oder eine Frage zu sein, gehe ich mit meinen Seminar-Teilnehmern ins Offene-Arme-Gespräch: Ich stelle mich mit offenen Armen vor eine Person. Dann schaue ich die Person mal an, dann wieder an ihr vorbei und frage mit gelangweilter Stimme „Und? Wie war dein Urlaub?“.  Der Teilnehmer beginnt dann zwar zu erzählen, jedoch stocken die Worte schon nach einem Satz. Mein Gegenüber hat nämlich genauso wenig Lust mir von seinem Urlaub zu erzählen, wie ich, darüber etwas zu erfahren. Die Körpersprache, in diesem Fall Mimik und Gestik, stimmen nicht mit dem Inhalt der gesprochenen Worte überein. Umgekehrt erhalte ich meist tolle Urlaubstipps: Indem ich zwar mit verschränkten Armen vor der Person stehe, ihr aber lächelnd in die Augen sehe und mit freudiger Erwartung in der Stimme die gleiche Frage stelle: „Und? Wie war dein Urlaub?“. Den darauffolgenden Antworten lausche ich aufmerksam. Meine verschränkten Arme sind dabei gut „aufgeräumt“ und lenken nicht ab: Ich nehme meine Handlungen bewusst zurück und höre ich dir ganz konzentriert zu.

Merke: Ob im Gespräch oder beim Präsentieren: Es ist falsch, sich nur auf eine Form der Körpersprache zu fokussieren!

Mit aufrechter Haltung und offener Hand: Angebot unterstreichen

Unser Körper gibt uns viele Möglichkeiten, unsere Aussagen zu unterstreichen. Beispielsweise, wenn wir einem Angebot dahingehend Nachdruck verleihen, indem wir den Arm in die Richtung des Angebots ausstrecken und die Hand dabei öffnen. Schaust du deinen Gästen dabei noch freundlich in die Augen und sagst: „Nehmt Platz“, dann werden sie das sehr gerne tun. Und wenn deine Gesprächspartner dich gar nicht sehen können? In Telefongesprächen und Online Meetings kommt uns unsere Stimme zur Hilfe: Stehen wir dabei aufrecht, so wirkt diese wacher und voller. Schalten wir zudem die Webcam ein, so können wir uns auch über eine größere räumliche Distanz mit allem präsentieren, was unsere verbale und nonverbale Sprache zu bieten hat. Mehr dazu gibt’s übrigens hier.

Merke: Körpersprache ist eine Sprache, die wie jede Sprache aus vielen „Worten“ besteht. Und die dir dabei helfen kann dich und deine Inhalte unmissverständlich zu präsentieren.

Lust, eine neue Sprache zu lernen? In meinem Kommunikationsseminar zeige ich dir, wie du mit gezielter Körpersprache immer die richtigen Worte findest!

Photo 1 © Seth Macey
Photo 2 © John Fornander